In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorteile das Schlafen für Kinder hat und warum es so wichtig ist, dass sie früh ins Bett gehen.
Außerdem erhalten Sie ein paar Tipps um eine gute Nachtruhe da ein guter Schlaf sehr wichtig für das Wachstum des Kindes ist.
Die Bedeutung des Schlafes für Kinder
Schlaf ist wichtig für die gesunde geistige und körperliche Entwicklung von Kindern. Eine gute Nachtruhe ist in jedem Alter wichtig. Denn während wir schlafen, stärkt der Körper das Immunsystem, verarbeitet die Erfahrungen des Tages und schüttet wichtige Hormone aus. In der Kindheit spielt er jedoch eine noch wichtigere Rolle, da er nicht nur mit dem Wachstum, sondern auch mit der Lernfähigkeit zusammenhängt. Er wirkt sich nicht nur auf die Entwicklung des Kindes aus, sondern auch auf die Schlafqualität der ganzen Familie. Achten Sie daher auf die Qualität der Nachtruhe Ihrer Kinder und tun Sie Ihr Möglichstes, um ihnen zu einem gesunden Gleichgewicht zu verhelfen.
Schlaf ist wichtig für die Erholung, die Aufnahme von Lerninhalten und auch für das Wachstum. Der Grund dafür ist, dass das Wachstumshormon bei tieferem Schlaf in größerer Menge und Geschwindigkeit ausgeschüttet wird. Der Schlaf eines Kindes ist dafür verantwortlich, dass das Gehirn das Gelernte festigt, was bei jungen Menschen, die ständig Inhalte wie neue Wörter und Körperbewegungen aufnehmen oder sogar ihre sensorische Wahrnehmung der Welt formen, sehr intensiv ist. Schlechter Schlaf oder zu wenig Schlafstunden können zu Problemen in der körperlichen, emotionalen und kognitiven Entwicklung von Kindern führen.
Wie viel Schlaf braucht jede Altersgruppe?
Aber wie viele Schlafstunden brauchen Babys und Kleinkinder? Das ist die Frage vieler Mütter und Väter. Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Der Bedarf ist je nach Kind unterschiedlich, aber im Allgemeinen gilt: Je jünger das Kind ist, desto mehr Schlafstunden braucht es. Sehen Sie sich unten eine Tabelle an, die von der National Sleep Foundation veröffentlicht wurde.
Empfehlungen der National Sleep Foundation zur Schlafdauer pro Tag:
- Neugeborene: 14-17 Stunden
- Babys: 12-15 Stunden
- Kleinkinder: 11-14 Stunden
- Vorschulkinder: 10-13 Stunden
- Kinder im Schulalter: 9-11 Stunden
- Jugendliche: 8-10 Stunden
- junge Erwachsene: 7-9 Stunden
- ältere Erwachsene: 7-8 Stunden
Und wenn das Kind schlecht schläft?
Schlafschwierigkeiten oder ein Schlaf voller Unterbrechungen sind Probleme, die in jedem Alter auftreten können, sogar in den ersten Lebensjahren. Schlafschwierigkeiten können auch ein Symptom oder eine Nebenwirkung eines anderen Problems sein.
Die häufigsten Probleme im Alter von 3 bis 10 Jahren sind Albträume, Nachtangst, Einnässen und Schwierigkeiten beim Schlafen ohne Licht. Deshalb sollte man den Kindern erklären, dass Albträume normal sind und sie sich am nächsten Tag daran erinnern, damit sie zwischen Realität und Fantasie unterscheiden können. Bei Kindern, die weniger schlafen als empfohlen - oder Schlafstörungen aufweisen - können wichtige Funktionen beeinträchtigt sein. Dies gilt beispielsweise für die körperliche Entwicklung, die Stärkung des Immunsystems und die Konsolidierung des Gedächtnisses sowie für Schwierigkeiten bei der Muskelentspannung. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Mangel an qualitativ hochwertiger Ruhe verschiedene Aspekte der Entwicklung des Kindes direkt beeinflusst.
Tipps, wie man ein Kind zum Schlafen bringt
In der Kindheit werden bestimmte Gewohnheiten geprägt, die ein Leben lang halten, weil man in dieser Zeit besonders leicht lernt. Beim Schlafen ist das nicht anders: Wenn Sie Ihr Kind von klein auf daran gewöhnen, die empfohlene tägliche Schlafdauer einzuhalten, kann das entscheidend sein, um diesen Rhythmus auch im Alter beizubehalten. Es gibt kein Rezept, um Babys und Kinder zum Schlafen zu bringen.
Aber die Schaffung einer Routine mit Einschlafritualen trägt viel dazu bei, Ängste und Erwartungen vor dem Schlafengehen abzubauen, sowohl für das Kind als auch für die Familie. Die Eltern sind direkt dafür verantwortlich, dass Kinder in den ersten Lebensjahren schlafen, und es liegt an ihnen, eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen, die beispielsweise dazu beitragen, eine gute Schlafroutine aufrechtzuerhalten, wie zum Beispiel:
1.) Erstellen Sie eine Routine
Die Entwicklung einer Routine ist ideal für das Einschlafen von Kindern. Die Routine vor dem Einschlafen kann an das Profil der Familie angepasst werden: Geschichten vorlesen, ruhige Lieder singen, eine Massage oder ein Gebet. Jeden Tag dieselbe Schlafens- und Aufwachzeit zu haben, hilft auch, den zirkadianen Rhythmus zu regulieren, was für die Qualität von Schlaf und Wachsein in jedem Alter wichtig ist. Wichtig ist, dass es sich um angenehme und entspannende Momente handelt, die den Zeitpunkt des Einschlafens markieren.
2.) Vermeiden Sie den Kontakt mit Bildschirmen
Bildschirme wie Computer, Fernseher und Mobiltelefone strahlen blaues Licht aus, das die Produktion von Melatonin, einem der wichtigsten Hormone im Zusammenhang mit dem Schlaf, hemmen kann. Daher ist es ratsam, diese Geräte vor dem Schlafengehen nicht mehr zu benutzen. Das Gleiche gilt für sehr schwere oder zuckerhaltige Lebensmittel wie Softdrinks. Da es sich um Stimulanzien handelt, können sie den Schlaf des Kindes beeinträchtigen.
3.) Vermeiden Sie hektische Aktivitäten
Sport und Aktivitäten sind gut für die Gesundheit. Da sie jedoch den Körper überstimulieren und zu einem Zustand der Euphorie führen, können sie auch Feinde des Schlafs sein. Es lohnt sich also, die Zeiten zu überdenken, in denen diese Aktivitäten Teil des Tagesablaufs des Kindes sind, um für erholsamere Nächte zu sorgen.
4.) Erstellen Sie ein Schlafritual
Schaffen Sie kurz vor dem Schlafengehen Bedingungen, die zum Schlafen einladen. Reduzieren Sie die Gesprächslautstärke und putzen Sie Ihrem Kind dann im Halbdunkel die Zähne. Wenn das Kind Angst vor der Dunkelheit hat, lohnt es sich, ein schwaches Licht brennen zu lassen, am besten ein rotes oder gelbes, damit es sich sicherer fühlt. Danach kann das Kind seinen Schlafanzug anziehen, seinen Rucksack für den nächsten Tag vorbereiten (um Ängste abzubauen) und schließlich einfach im Bett liegen. Eine Gutenachtgeschichte vorzulesen kann auch dabei helfen das Kind einschlafen zu lassen.
Das Erlernen gesunder Gewohnheiten und Verhaltensweisen in der Kindheit erfordert Geduld, Ausdauer und Liebe von Eltern und Betreuern. Schlafstörungen, die trotz schlafhygienischer Maßnahmen weiter bestehen, müssen dem Kinderarzt gemeldet werden, damit gesundheitliche Probleme oder Komplikationen ausgeschlossen werden können, um zukünftige Verschlimmerungen zu verhindern und das Wohlbefinden des Kindes zu gewährleisten.
Autor: Marina Wagner, psychologische Beraterin in Stuttgart
Thema: Kind hat Probleme beim Einschlafen
Webseite: https://www.psychologe-stuttgart-wagner.de
