Essen und Kinder – keep it simple!!
Natürlich wollen wir für unsere Kinder nur das Beste – nur glauben sie uns das nicht immer. Das kann schon nach der Geburt anfangen, dass das Stillen vielleicht nicht so schnell klappen will, wie die junge Mutter es sich wünscht. Meist löst sich das Problem innerhalb kurzer Zeit, vor allem, wenn die Mutter relativ gelassen bleiben kann. Viele Studien empfehlen derzeit wieder Stillen als die bevorzugte Nahrung für die Neuankömmlinge auf diesem Planeten. Vor allem das Immunsystem der Kleinen kann davon profitieren. Aber – wir können nichts erzwingen. Jede Geburt ist ein einzigartiges Abenteuer für die Eltern und ihr Kind – und voller Überraschungen. So heißt es schon ganz früh: immer mit der Welle gehen. Es gibt inzwischen gute Babynahrung – bereits vor der Geburt kann Frau oder Mann ja mal sicherheitshalber die Angebote checken. Das entlastet und beruhigt. Viele Kinder tolerieren auch nach anfänglicher Zufütterung die Kraftanstrengung, die die Umstellung auf Stillen für die Kleinen bedeutet.
Im späteren Alter der Kinder ist man immer wieder mit Trotzphasen der lieben Kleinen oder auch lieben Größeren konfrontiert. Das hängt auch damit zusammen, dass Kinder uns gegenüber erwachsenen Familienmitgliedern vor allem Essen bzw. Nichtessen und im frühen Alter auch noch die Ergebnisse der Verdauung als Druckmittel einsetzen können. Und das oft mit Nachdruck machen. Völlig natürlich.
Lassen Sie sich hier am besten nicht auf einen Kampf ein, es gilt auch hier: Druck erzeugt Gegendruck. Meist wird der Hunger ihre Kinder früher oder später zum Einlenken bewegen. Wenn der Kampf sich aber über Wochen hinzieht, holen Sie sich bitte Hilfe. Zum Beispiel sind Erziehungsberatungsstellen oft ein Hort der Weisheit.
Manchmal liebe Kinder für eine Weile vor allem Junk-Food. Besonders wenn ihre Peergroup, die Freunde aus der Schule oder dem Verein, sich so ernähren. Dies ist dann noch kein Grund zur Besorgnis. Das Wichtigste, nicht nur in diesen Phasen, ist, dass Sie als Eltern sich selbst gesund und maßvoll ernähren. Denn wie bei den anderen Säugetieren: die Youngsters orientieren sich vom ersten Moment an ihren Eltern. Wir sind ihr biologisches Vorbild für ein erfolgreiches Erwachsenwerden.
So ist eigentlich eine gesunde Kinderernährung in erster Linie eine gesunde Eltern-Ernährung. Aber auch hier gilt: Keep it simple. Gerade, wenn Sie berufstätig sind, empfehle ich Ihnen wöchentlich einen Plan zu erstellen. Gerne mit einem Cheat-Day, schließlich ist niemand perfekt. Aus meiner Praxis kenne ich Familien, die für jeden Wochentag ein bestimmtes Essen festgezurrt haben. Das erleichtert die ganze Angelegenheit ungemein. Überhaupt bringen gewohnte Rituale viel Ruhe in den Alltag. Wenn möglich, bringen Sie jeden Tag die Farbe Grün in ihrer Nahrung unter und reduzieren Sie Fleisch und Milchprodukte. Ich kann aus Erfahrung sagen, auch Kinder, die von Anfang an vegetarisch ernährt werden, gedeihen wunderbar.
Und gönnen Sie sich, wenn irgend möglich, täglich mindestens eine gemeinsame Mahlzeit. Am Wochenende kann dann das Kochen auch gerne mal zum Teamwork werden. Das macht Spaß und verbindet ungemein. Und bei Fehlschlägen gibt es halt eine Pizza vom Italiener.
Genießen Sie jeden Tag mit ihren Kindern – die Zeit vergeht schnell, wirklich sehr schnell – und sie ist einzigartig. Und unersetzlich.
Alles Gute!
Autor: Ingrid Lechtenfeld, Beratung und Coaching
Thema: Gesunde Ernährung für Kinder
Webseite: https://www.lechtenfeld.com