Durch einen Lasereingriff die volle Sehstärke erlangen

Jeder Brillen- oder Kontaktlinsenträger hat schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre ohne lästige Sehhilfen leben zu können. Mehr als 40 Millionen Menschen sind in Deutschland auf Sehhilfen angewiesen. Dem stehen "nur“ 130.000 erfolgreich durchgeführte Lasereingriffe entgegen. D. h. nur jeder dreihundertste Brillen oder Kontaktlinsenträger lässt sich die Augen lasern.

lasereingriff auge

Warum scheuen sich so viele Menschen vor einem Lasereingriff?

Die Brille ist in Deutschland weit mehr als nur eine reine Sehhilfe sondern in vielen Fällen auch ein modisches Accessoire und unterstreicht in vielen Fällen die Persönlichkeit ihres Trägers. Optiker gibt es wie Sand am Meer und durch das Aufkommen der großen Optiker-Ketten und die Möglichkeit schicke Designer Brillen im Internet zu bestellen sind die Preise von Brillen im Vergleich zu früher eher moderat. Brillenträger dieser Kategorie haben nur sehr wenig Gründe sich die Augen lasern zu lassen. Bei zunehmender Brillenstärke nimmt jedoch der Wunsch hinsichtlich eines Brillen ersetzenden Lasereingriffs zu; der Leidensdruck steigt.

Ganz anders die Gruppe der Kontaktlinsenträger/innen. Diese Personengruppe empfindet eine Brille entweder als einen optischen Makel oder die Brillenstärke ist so hoch, dass das Sehen mit der Brille nicht nur relativ schlecht ist, sondern auch noch Druckstellen an der Nase hervorruft. Nach durchschnittlich 12-15 Jahren werden jedoch Kontaktlinsen in vielen Fällen nicht mehr dauerhaft vom Auge toleriert; es kommt zu Reizungen des Auges, die Augen werden trocken und die Hornhaut beginnt sich gegen den Fremdkörper Kontaktlinse zu wehren. Eine relativ hohe Anzahl aller Kontaktlinsenträger hat auch schon eine kontaktlinsenbedingte Augeninfektion durchgemacht. Dies ist teilweise nicht ganz ungefährlich und kann zu dauerhaften Augenschäden führen.

Was hält nun Brillenträger/innen bzw. Kontaktlinsenträger /innen davon ab sich einem Brillen ersetzenden Eingriff zu unterziehen?

Es gibt hauptsächlich 2 Gründe hierfür:

1. Der zunächst relativ hohe Preis eines Brillen ersetzenden Eingriffs.

2. Angst vor der Operation
(Angst vor Schmerzen während des Eingriffs, Angst vor dauerhaften Schäden am Auge durch bzw. nach dem Eingriff)

Beide zunächst guten Argumente gegen das Lasern lassen sich durch eine bessere Aufklärung der Patienten jedoch schnell entkräften.

Kosten für Brillen, Kontaktlinsen, Pflegemittel, summieren sich im Jahresdurchschnitt auf ca. 400 Euro. Ein Brillen ersetzender Eingriff kostet im Durchschnitt 3000 Euro (je nach durchgeführtem Eingriff ca. 2000- 5000 Euro). Somit sollte sich ein Lasereingriff durchschnittlich nach 7,5 Jahren amortisiert haben. Insbesondere Patienten mit sehr hohen Glasstärken bzw. Hornhautverkrümmung profitieren noch mehr von einem Lasereingriff, da die jährlichen Kosten für Sehhilfen gerade bei diesen Personengruppen besonders hoch ist.

Aber am allerwichtigsten ist die gewonnene Freiheit nach einem Lasereingriff. Endlich ins Schwimmbad ohne Angst vor Verlust der Kontaktlinsen. Tauchen, Wassersport sowie die meisten anderen Sportarten lassen sich am besten ohne Brille ausführen. Im Urlaub muss man sich nicht mehr darum kümmern alles für die Kontaktlinsen mitzunehmen, auf dem Segelboot kann keine Brille mehr ins Wasser fallen.

Einige Patienten berichteten auch, dass sie nach erfolgter Laser OP überrascht waren beim Duschen ihre Füße zu sehen. Ist der Eingriff vorbei, besteht auch keine Gefahr der kontaktlinsenbedingten Augeninfektion mehr; die Augen können sich vom chronischen Sauerstoffmangel durch die Kontaktlinsen wieder erholen.

Aber wie sieht es mit den Gefahren der Brillen ersetzenden Eingriffe aus?

Gibt es Langzeiterfahrungen?

Ja, die Langzeiterfahrungen mit der refraktiven Augenchirurgie gibt es. Seit nun 30 Jahren. Und die Erfahrungen sind überwiegend positiv. Die Technik hat sich insbesondere seit der Einführung der Femtosekundenlaser im Jahre 2004 kontinuierlich gesteigert. Weitere Verbesserungen hinsichtlich Sehschärfe und Sehqualität scheinen eigentlich nicht mehr möglich. Darüber sind sich führende Experten einig. Das Maximum an Sehqualität Langzeitstabilität und Sicherheit scheint erreicht.

Komplikationen sind sehr selten und heutzutage meist gut beherrschbar. In nur sehr wenigen Fällen muss nachgelasert werden. Vielen Patienten ist auch nicht klar, dass heutzutage sowohl die Kurz- und Weitsichtigkeit als auch Hornhautverkrümmung gelasert werden kann. In sehr seltenen Fällen sind jedoch Brillen ersetzende Laserbehandlungen nicht sinnvoll. Für diese Patienten gibt es aber ebenfalls moderne individuell angepasste Implantate, die im Augeninneren unsichtbar verankert werden (z.B. ICL), sodass fast allen Patienten die keine Brille mehr tragen möchten geholfen werden kann.

Ausnahmen sind schwere fortschreitende Augenerkrankungen der Hornhaut oder Netzhaut.

Welches Laserverfahren ist das Beste

Grundsätzlich bieten gut ausgestattete Laserzentren alle gängigen Laserverfahren an:

1. Surface ablation (Oberflächenbehandlung)
2. Femtolasik
3. ReLexSmile

Grundsätzlich berät der Arzt hinsichtlich des besten Verfahrens den Patienten. Alle Verfahren sind im Endeffekt gleich gut bzw. effektiv; evtl. ist der Heilverlauf oder die Kosten unterschiedlich. Jedoch können nicht alle Verfahren bei jedem Patienten angewandt werden. Hierfür ist eine individuelle Beratung wichtig.

Entscheidend für die Suche nach dem Arzt Ihres Vertrauens sind folgende Punkte:

- Bietet der Arzt alle Laser bzw. Linsen Verfahren an?
- Wie bewerten andere Patienten den Arzt?

Und nicht zuletzt entscheidet die Sympathie, die nur beim persönlichen Gespräch ermittelt werden kann, ob Sie dem Arzt Vertrauen schenken oder nicht.

Was Sie bei der Arztsuche beachten sollten

Wirbt der anbietende Arzt hauptsächlich mit dem günstigsten Preis? Oftmals lässt sich im persönlichen Gespräch auch bei einem teureren (aber vielleicht erfahreneren bzw. besseren) Anbieter ein besserer Preis verhandeln.

Es wird in erster Linie mit zigtausenden durchgeführten Operationen geworben. Dies könnte bedeuten, dass sie an eine Massenabfertigungsanstalt geraten und keine individuelle Beratung stattfindet.

Die Homepage hat Ihnen gefallen? Lassen Sie sich durch eine perfekt gemachte Homepage nicht ablenken. Die Homepage hat ein IT Techniker gemacht, nicht der Arzt. Auf den Inhalt kommt es an.

Ich gehe ins Ausland, die können das genauso gut und es ist viel günstiger: Leider lässt unserer Erfahrung nach die individuelle Beratung in einem fremden Land in einer anderen Sprache oft zu wünschen übrig. Wie sind Sie als Patient im Ausland vor Kunstfehlern geschützt? Wie ist die Hygiene und das Funktionieren der komplizierten Technik vor Ort? Sind die nichtärztlichen Mitarbeiter genauso gut ausgebildet wie in Deutschland? Was machen, wenn eine Nachbehandlung erforderlich wird?

Die Praxis ist sehr luxuriös und edel. Viele Kunstwerke sind ausgestellt. Klar, das kann beeindrucken. Aber eine Arztpraxis sollte in erster Linie sauber, hygienisch einwandfrei und zweckmäßig sein. Den Luxus und die Kunstwerke bezahlen im Endeffekt Sie, durch den vermutlich höheren Preis der Behandlung. Denken Sie darüber nach, ob Sie das wirklich möchten.

Ablauf einer Brillen ersetzenden Operation

Normalerweise findet zunächst ein Informationsgespräch und Voruntersuchungen statt, bei denen festgestellt wird ob die Augen überhaupt für eine operative Sehkorrektur in Frage kommen bzw. welches Verfahren die schonendste und gleichzeitig effektivste Methode zur Augenkorrektur ist.

Am Op Tag bekommt man ein leichtes Beruhigungsmittel, die Operation an sich ist in der Regel sehr kurz (ca. 3 Minuten pro Auge) und völlig schmerzlos. Evtl. verspürt man ein leichtes Druckgefühl am Auge. Durch das sehr helle Licht während der Laser OP sieht man eigentlich nicht, was während der Operation geschieht. Die Augen werden durch eine Lidfeder schmerzlos offengehalten, der Blinzelreflex wird durch Tropfen unterdrückt. Im Laser sind Sicherheitsmechanismen eingebaut, die ein eventuelles Wegschauen des Auges im Bruchteil einer Sekunde erkennen, sodass selbst bei unruhigen Patienten, die hin und her schauen, der Laserstrahl immer ins Schwarze trifft. Darüber sollte man sich keine Sorgen machen.

Ein paar Minuten nach der Augenlaser OP erfolgt durch den Arzt eine Abschlusskontrolle und der Patient sollte für 2-3 Stunden die Augen überwiegend geschlossen halten. Ein leichtes Brennen für ca. 2 Stunden nach der OP ist die Regel, Bei der Femtolaseroperation ist bereits nach 2-3 Stunden die Sehkraft so weit hergestellt, dass der Patient lesen kann bzw. ins Kino gehen kann oder HD Filme im Fernseher scharf wahrnimmt.

Bei einer Oberflächenbehandlung oder einer ReLexSmile OP kann erst nach ein paar Tagen wieder richtig scharf gesehen werden. Nach einem gewissen Zeitraum unterscheiden sich die unterschiedlichen Laserverfahren im Endergebnis der Sehschärfe jedoch nicht.

Autor: Dr. Harald C. Gäckle
Thema: Brillen ersetzender Lasereingriff

Webseite: http://www.augenlaserzentrum-neu-ulm.de

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